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Warum steigen die Abwassergebühren?

16.12.2025
News

Bevor man diese Frage seriös beantworten kann, sollte man sich klar sein darüber, dass in Dohna und seinen Ortsteilen 45,3 km Schmutzwasserleitungen, 13,4 km Mischwasserkanäle und 29,8 km Regenwasserleitungen verlegt sind. Dazu kommen 23 Schmutzwasserpumpwerke, 9 Regenrückhaltebecken mit einem Rückhaltevolumen von ca. 15 000 m³ und eine Reihe von Teichen, die ebenfalls eine Rückhaltung ermöglichen. Etwa 90 Haushalte sind nicht an das zentrale System angeschlossen, haben also Kleinkläranlagen oder abflusslose Gruben.

Schmutzwasser wird über Borthen nach Dresden-Lockwitz geleitet, über die Müglitztalstraße nach Heidenau und von dort nach Dresden und über Krebs nach Pirna-Zuschendorf und von dort über Heidenau nach Dresden. Weiter gibt es am Kronenhügel 3 Überleitstellen von Mischwasser nach Heidenau. Die Behandlung erfolgt dann in der Kläranlage in Dresden-Kaditz bei der Stadtentwässerung Dresden. Zu bezahlen sind die Behandlung in Dresden und die Durchleitung bis dahin.

In Dohna entstehen Kosten im Wesentlichen durch Abschreibungen, Unterhaltungskosten und Personalkosten bei der Stadt. Die Investitionen ins Leitungsnetz sind im Wesentlichen abgeschlossen es sind Pumpen zu erneuern, die Fernsteuerungstechnik einzubauen oder zu erneuern. Nach unten beeinflussbar sind Unterhaltungs- und Personalkosten. Die Unterhaltung wurde in den letzten Jahren nicht im erforderlichen Umfang geleistet, so dass ein gewisser Stau abzubauen ist.

Diagramm: Forvis Mazars (Hr. Boden)

Mit den steigenden Kosten (Inflation) in Dresden, Pirna und Heidenau steigen für uns die Einleitgebühren, die Abschreibungen bleiben konstant oder steigen leicht, wenn wir ohne Förderung investieren. Wenn dann Großunternehmen, wie Druckguss oder die Fluorchemie nicht mehr produzieren, geht die einzuleitende Menge zurück, der Preis je m² steigt zwangsläufig.

Die Bewirtschaftung der Regenwassersysteme konnte in den letzten 15 Jahren auf gleichem Niveau gehalten werden, der Preis je Quadratmeter versiegelter Fläche ist nahezu konstant (2012 0,32 €/m², 2026 0,33 €/m²).

Beim Schmutzwasser steigt der Preis auf 4,92 €/m³. Das sind gegenüber 2012 eine Verdopplung. Was viel klingt, entspricht einer jährlichen Steigerung von 5%. Ein Teil ist auch zurückzuführen auf das Verbrauchsverhalten. Wurden 2019 noch 260 000 m² Abwasser entsorgt, sind es in 2026 nur noch 215 000 m³, also 17 % weniger.

Wir werden das in den kommenden Jahren beobachten und auch Gebührenmodelle prüfen, in denen eine Grundgebühr möglich ist. Das wird die Gesamtkosten sicher nicht senken, aber vielleicht gerechter verteilen. Auch unsere Nachbarn müssen Preise anpassen, oder haben es schon getan. Der Vergleich anhand eines typischen Falles zeigt die künftigen Kosten im Mittelfeld unserer Nachbarn.

Diagramm: Forvis Mazars (Hr. Boden)